Am nächsten Tag sollte es also soweit sein. Die Sonne
ging langsam am Horizont auf und die ersten Sonnenstrahlen erwärmten unsere
Körper. Einige der seltsamen Vögel, die sehr groß und eine goldene Farbe
hatten, verließen jetzt langsam ihre Nester. Ich spürte am ganzen Körper, dass
es wärmer wurde und auch Emilia sagte: „Man merkt aber auch sofort wenn die
Sonne aufgeht. Das ist schon wirklich außergewöhnlich.“ Wairy beobachtete die
ganze Zeit diese Vögel, die jetzt einen komischen Ton, der sich für mich wie
eine Trompete anhörte, in die Freiheit sangen. Immer wieder hupte es aus der
Ferne. Jewa erklärte uns, dass dieses Gezwitscher dazu diente die Weibchen zu
imponieren. Hinter uns wackelte plötzlich das Gebüsch und zum Vorschein kam
etwas Schneeweißes mit langen herunterhängenden Ohren. Alles erinnerte mich an
diesem Moment an den Schlappohrhasen, den einer meiner Freunde im niedrigen
Alter mit zur Schule gebracht hatte. „Wow wie schön“, schrie Emilia auf. Doch
dies war ein Fehler, der Hase war augenblicklich verwunden und nur ein: „Oh,
wie schade“, kam von Emilias Lippen. Wir hatten gestern die Idee gehabt in der
Nähe der Insel zu übernachten um vielleicht noch einige Informationen zu
erhalten. Doch in der ganzen Nacht war es völlig still gewesen. Nur einige
Laute von Tieren waren zu hören gewesen. Der Wald lag nur einige Meter vom
Schneeberg entfernt, doch auch in der Nacht und jetzt im Moment war es höllisch
heiß. Wir setzten uns in ein schattiges Plätzchen und beredeten, wie wir als
nächstes vorgehen sollten. Auch ging es darum, dass Kristalle, die wir gestern
zerstört hatten, heute aus irgendeinem Grund wieder da waren. Wir entschieden
auf die Dunkelheit und auf den richtigen Moment zu warten. Bis dahin machten
wir uns am Mittag über unsere Essenspakete her, die uns die Anguse liebevoll
eingepackt hatten. Die Stimmung war gespenstisch ruhig, keiner wagte etwas zu
sagen. Jeder wusste genau, welch eine Gefahr auf sie zukommt.
Als dann langsam die Sonne am Horizont wieder verschwand und auch die Tiere in ihren Löchern verschwanden, wussten wir, dass es Zeit war, sich auf die Lauer zu legen. Wir brauchten nicht lange zu warten bis urplötzlich der Boden anfing zu vibrieren.
Jetzt rannten wir zu wir nur noch auf den richtigen Moment warten, um auf die Insel zu springen. Als die Häuser langsam zum Vorschein kamen und ich Emilia in die Augen sah, war es soweit. Ich sagte laut: „Jetzt springen.“ Alle machten einen großen Sprung und landeten mit ihren Fußspitzen auf dem Boden der fliegenden Insel. Von dort versteckten wir uns erstmal hinter großen Häusern und hielten uns fest. Die Insel flog langsam in die Luft und wir beobachteten alles sehr genau. Denn irgendwo mussten ja die Gestalten mit den Bögen und Pfeilen warten. Auf einmal zeigte Jewa auf seltsame Geschöpfe, die hinter ein paar Häuser hervortraten. Als ich die Wesen sah, wusste ich, dass ich solche schon in einem Film gesehen hatte, da hießen sie Zentauren. Genau in diesem Moment machte Jewa einen Schritt zurück und trat auf einen Ast, der leise knackste. Daraufhin schauten die Zentauren genau in unsere Richtung. Mir rutschte fast das Herz runter, meine Atmung wurde schwerer und mein ganzer Körper begann zu zittern. Auch Emilia geriet in Aufregung. Wairy sagte Jewa mit etwas lauterer Stimme, dass sie besser aufpassen solle. Daraufhin antwortete Jewa mit einer mürrischen Tonart zurück, doch da schritt ich in die Mitte und sagte: „Es ist jetzt nicht die Zeit um zu streiten. Wir müssen so schnell wie möglich abhauen. Hyos kannst du uns den Weg weisen ins Stadtinnere.“ „Natürlich, kein Problem. Los kommt schnell! Die Angreifer kommen auf uns zugerast.“ Da schoss auch schon ein Pfeil an Emilias schwarzlangen Haaren vorbei und landete an der Wand des Hauses.
„Los jetzt, auf wen wartet ihr“, schrie Hyos in weiter Entfernung. Wir rannten so schnell uns unsere Füße tragen konnten Richtung Pyraho. Einige Male schossen Pfeile an uns vorbei und verfehlten uns zum Glück. Die Angreifer gaben einfach nicht auf und verfolgten uns auch weiterhin. Im Inneren der Stadt angekommen, warteten schon einige neue Gegner auf uns, die ihre Bogen weit gespannt hatten und bereit waren zu feuern. Uns blieb nichts anderes übrig als uns endlich zu wehren. Wairy und Hyos bildeten zusammen ein Team und schossen einen so genannten Wassertornado auf die Zentauren. Diese wollten mit ihren Pfeilen die Attacke abwehren, doch der Tornado der aus Wasser bestand, raste weiter auf sie zu. Als sie getroffen wurden, flogen sie einige Meter vom Aufprall davon und blieben reglos am Boden liegen. Daraufhin klatschten Hyos und Wairy sich in die Hände und sagten zusammen: „Man war das ein Schuss. Einige Angreifer mal weniger.“ Jewa bildete mit Emilia und mir ein Team, denn auch die Zentauren, die die ganze Zeit hinter uns waren, wollten uns noch immer angreifen. Das Blumenmädchen zauberte einen riesigen Steinbrocken herbei, hinter dem Emilia und ich uns verstecken konnten und der uns Schutz bot. Wir zauberten einige Lichtstrahlen, die wir gekonnt auf die Gegner schossen. Wenn ich bedenke, dass wir vor einiger Zeit nichts unter Kontrolle hatten beim zaubern und jetzt so mitkämpfen konnten, das war schon ein riesiger Erfolg. Als die Lichtstrahlen die Körper der Zentauren trafen, flogen sie mit riesigem Tempo nach hinten und prallten gegen die Wände der Häuser. Jewa schoss kleine und große Felsbrocken auf die Gegner, die wenn sie getroffen wurden wie Leichen zum Boden fielen. Doch das alles änderte nichts an unserer schwierigen Situation, denn immer mehr Zentauren tauchten auf und schossen ihre Pfeile. Als Emilia eine Sekunde ihren Schutz verließ um einen Lichtstrahl abzufeuern, kam ein Pfeil genau auf sie zugerast. Ich konnte sie nicht mit der Hand zurück reißen und auch Hyos und Wairy waren zu weit entfernt. Emilia stand auf der Stelle und ihre Beine zitterten vor Angst. Ich machte meine Augen zu und hoffte auf ein Wunder.
Plötzlich war ein Geräusch zu hören und als ich die Augen wieder öffnete, lag ein dicker Felsbrocken vor Emilia. Jewa, die links vor mir stand, hatte in letzter Minute noch gezaubert und so das Leben von Emilia gerettet. Emilia konnte nicht mehr aufrecht stehen und fiel auf die Knie. Ich brüllte ihr zu: „Bist du okay? Ist dir auch nichts passiert?“ Sie drehte den Kopf und antwortete: „Nein zum Glück nicht. Vielen herzlichen Dank Jewa. Du hast mir mein Leben gerettet. Wie kann ich dir nur jemals danken?“ Jewa lächelte über das ganze Gesicht und feuerte weiter ihre Felsbrocken. Zur selben Zeit waren auch Wairy und Hyos wieder näher gekommen und fragten mal nach, ob mit Emilia alles in Ordnung ist. Diese schaute sie an und machte mit ihrem Finger ein Zeichen was 'Okay' heißen sollte. Hyos sagte daraufhin, dass alle mal näher zu ihm kommen sollten, weil er eine Idee hätte. Jewa konzentrierte wieder ihre Kraft und zauberte noch einen größeren Stein herauf. Dieser bot uns für einige Minuten Schutz von den Angriffen. Danach näherten wir uns Hyos und dieser redete über das nächste Vorhaben. „Ihr wisst, so werden wir nie weiterkommen. Wir müssen eine Art Gegenangriff bilden und unsere Attacken in alle Himmelsrichtungen feuern. Nur so können wir weiterkommen und außerdem brauche ich auch mal eine Verschnaufpause.“ „Ja ich brauche auch mal eine Pause. Diese Gegner geben wirklich nicht auf und es kommen immer mehr“, fügte ich in die Runde hinzu. Jewa machte eine Handbewegung und der große Felsbrocken war wieder verschwunden.
Wir starteten unseren Angriff. Wairy und Hyos am Anfang, Emilia und ich bildeten die Mitte und am Ende war Jewa. Es war ein harter Kampf, aber als keine Gegner mehr in Reichweite war, suchten wir irgendeinen Unterschlupf. Diesen fanden wir in einer alten, verlassenden Ruine. Der Boden war völlig mit Sand bedeckt und einige dicke Steinbrocken waren von der Decke gefallen. Wir schauten kurz nach hinten, ob keiner uns beobachtete und waren in der alten Ruine verschwunden. Alle waren so müde und ausgepowert, dass wir nur so auf die Knie fielen. „Man ich hätte nicht gedacht, dass so viele dieser Zentauren hier auf dieser fliegenden Insel leben“, sagte Emilia. „Ja es werden wirklich immer mehr“, antwortete Hyos daraufhin. Jewa hatte es sich in einer Ecke gemütlich gemacht und war schon fast eingeschlafen, als Wairy plötzlich die Frage stellte: „Wie können wir nur die Kristalle aufhalten?“ Wir grübelten zusammen bis urplötzlich unglaublicher Lärm von draußen ertönte. Man konnte meinen die Zentauren bliesen in Hörnern um zu zeigen, dass wir noch immer nicht gefangen genommen worden sind. Emilia schaute durch eine kleine Öffnung und sah, dass großes Durcheinander herrschte. In dem Moment kam Hyos ein Geistesblitz und er war völlig nervös und sauer, dass ihm das nicht schon früher eingefallen war. Ich fragte ihn daraufhin, ob er uns endlich erzählen wolle was er auf dem Herzen hatte. Er schoss sofort los und alle hörten gespannt zu. Sogar Jewa war wieder putzmunter und kam näher heran.
„Man, wieso ist mir das nicht schon vorher eingefallen. Ich war ja auch eingesperrt und da hat mir ein Hippogreif geholfen aus dem Kerker zu entkommen. Ich kenne ihn von früher und habe lange Zeit mit ihm zusammen gearbeitet. Außerdem lebt er im Nordosten und bewohnt ein kleines Nest.“ Als ich Nest hörte, fragte ich daraufhin wieso er in einem Nest wohnt. Hyos drehte sich zu mir und sagte: „Hippogreife haben keine Hände sondern nur vier Beine, zwei große Flügel und einen Schnabel.“ Emilia antwortete sofort: „Wie ein Vogel!“ „Ich weiß nicht was ihr als Vogel bezeichnet“, entgegnete Hyos. Daraufhin fragte Jewa, ob auch noch andere Kreaturen auf der fliegenden Insel wohnen. „Ja es gibt sozusagen zwei Seiten der Insel. Auf einer leben die Zentauren und werden als Chefs gesehen und auf der anderen Seite leben die Hippogreife. Sie leben in Armut und werden wie Sklaven behandelt. Aber vielleicht ist mein Freund, der Einzige der uns irgendwie weiterhelfen könnte“, antwortete Hyos wieder zurück. Wir entschieden uns alle für Hyos Idee und begannen uns langsam aus der Ruine zu schleichen. Vorerst war es ruhig und wir kamen schnell vorwärts. Doch als wir entdeckt und wieder angegriffen wurden, erschwerte das unser gesamtes Vorwärtskommen. Das einzige was dieses Mal anders war bestand darin, dass wir wussten wo es hingehen sollte.
Nach ungefähr zwanzig Minuten waren wir im Nordosten angelangt und versuchten uns wieder vor den Gegnern zu verstecken. Wir warteten bis sie paar Meter von uns entfernt waren und liefen wieder heraus. Daraufhin schaute ich die Nester mal genauer an. Sie waren mit Stroh bedeckt und auf ihnen lagen verhungerte und wirklich sehr arme Hippogreife. Einige waren verletzt, andere hatten Schürfwunden und manche lagen nur da mit ihren kleinen Kindern. Dieses Bild machte mich sehr traurig und auch Emilia machte es fertig, wie ich sah. Hyos fragte immer wieder, ob jemand Muos kannte, der Name des Hippogreifes den wir suchen sollten. Jewa und Wairy passten auf, dass keine Zentauren in der Nähe waren. Als eine kleine Gruppe unserer Gegner uns erblicke, hatte Jewa die fabelhafte Idee eine Steinwand heraufzubeschwören, um so mehr Zeit zum Suchen zu haben.
In diesem Moment ruckelte auch schon der Boden und eine sehr große und feste Steinwand, tauchte auf. Wir hatten nicht mal die Zeit um Jewa zu sagen, ob ihre Idee gut oder schlecht in unseren Augen war. Sie hatte selbst gehandelt und das war am Ende auch gut so, weil die Zentauren einen anderen Weg einschlagen mussten, da die Steinwand einfach zu dick und zu robust war. Ihre Attacken machten ihr nichts aus. „Klasse Jewa! Deine Idee ist einfach super. So haben wir mehr Zeit“, sagten alle wie aus der Kanone geschossen. Dies war aber nicht das einzige, das kleine Blumenmädchen konnte die Steinwand bewegen. Sie musste nur ihren Zauberstab nach vorne halten und die Wand fuhr wie aus Geisterhand nach vorne. Doch nach einiger Zeit merkte man, dass Jewa immer schwächer wurde und plötzlich brach die Wand ganz zusammenbrach. Emilia fragte sofort: „Ist bei dir alles okay?“ Jewa nickte und wollte gerade ihren Zauberstab wieder nehmen als Wairy sie zurückwies. „Du bist doch wahnsinnig. Du hast schon keine Kraft mehr. Wenn du weiter machst, bringst du dich in Lebensgefahr. Ist dir das bewusst?“ Jewa schaute die männliche Wasserelfe mürrisch an, doch am Ende ließ sie das Zaubern. Zu dieser Zeit war kein Gegner zu sehen. Alle mussten versuchen, einen anderen Weg zu finden um uns anzugreifen. Hyos der nicht aufgab und jedes Nest beäugte war mit seinem Latein am Ende. „Man ich hatte geglaubt Muos lebt hier irgendwo. Auch die anderen können mir nicht sagen oder wollen mir es nicht sagen wo mein Freund lebt.“ „Los gehen wir in diese Straße“, sagte Emilia. Wir bogen nach rechts und fanden uns in einer Straße, die noch älter schien als alle anderen. Die Nester waren mit Spinnenweben übersehen und die großen Flügel der Hippogreife waren kaputt oder so mit Wunden übersehen, dass alles sah sehr schlimm aus. Ihre Hinterkörper, die einem Pferd ähnelten, wie ich fand, waren völlig blutig. Der Schweif mit den Haaren waren nicht mehr schwarz sondern rot und grau. Ihre vorderen Klauen, die Vogelkrallen ähnelten, waren vollkommen zerstört. Auch der Kopf der einem Adler glich, war mit Schlitzen übersät. Jedes Mal zuckten wir alle zusammen, als wir wieder einen Hippogreif sahen. „Hier muss es wirklich noch schlimmer sein als in den anderen Straßen“, sagte Emilia.
Nach ungefähr dreißig Minuten hatten wir immer noch nichts herausgefunden. Die ähnlich sehenden Vögel waren auch nicht verwundert, dass wir vor ihnen standen und nach Muos fragten. Als diese uns sagten, dass sie keinen kennen mit solch einem Namen, verabschiedeten wir uns freundlich wieder. Was ich da sah, war ein glückliches Gesicht der Hippogreife.
Wir bogen dann nach links und die Nester wurden wieder etwas besser. „Hier muss nicht so eine Armut herrschen“, sagte Jewa. Hyos schaute schon in das nächste Nest als er auch schon mit seine Stimme lauter wurde: „Endlich haben wir dich gefunden, Muos.“ Der große ähnlicher Adler lachte und bot uns an, in seine „gute Stube“ zu kommen. In diesem Moment sah ich, dass er nicht schwarz war, sondern silbern. Das Einzige, was noch gelb erschien, waren seine Krallen und sein großer Schnabel. Seine Flügel schienen auch größer zu sein als bei den anderen. Sein ganzer Körper glänzte nur so vor sich hin und keine Blessuren waren zu sehen. Er hockte sich gemütlich in sein Nest und wir knieten uns auf den Boden. Daraufhin erkannte ich, dass hinter und um ihn herum lauter große und kleine Löcher waren. Ich wusste sofort, wozu diese gut waren, denn Muos zog ein langes Insekt aus dem Loch und fraß es auf. In meinen Gedanken sagte ich mir, dass dies ihr Speiseraum sein musste. Doch ich wurde wieder aus ihnen herausgerissen als er mich und die anderen fragte, ob wir auch was haben wollten. Doch wir schüttelten alle zusammen den Kopf. Kurz darauf erzählten wir ihm alles. Er hörte gespannt zu und machte auch manchmal ein: „Oh Gott“ oder „Nein bitte nicht.“ Muos fragte auch nach, wenn er was nicht verstand. Als wir endeten, erzählte uns der Hippogreif seine Geschichte.
„Ich war Aufpasser für die Kerker gewesen und darum hörte ich auch so einiges. Die Zentauren arbeiten für dunkle Wesen und die Energie in den Kristallen gelangt durch einen geheimen Weg zu diesen dunklen Kreaturen. Die Energie wird auf dem Dach des Gebäudes gesammelt, das einer Pyramide ähnelt. Das ist alles was ich weiß.“ Außerdem gab er uns noch ein paar Tipps um dorthin zu gelangen. Wir hörten alle gespannt zu und besprachen später noch einmal alles zusammen. Aber unser Vorhaben musste einen Tag warten. Alle und besonders Jewa waren völlig übermüdet und Muos gab uns etwas Stroh. Dieses legten wir auf den Boden und kuschelten uns gemütlich hinein. Als ich da lag, hörte ich, dass Hyos noch immer mit seinem Freund redete. Ich konnte nicht genau hören über was sie redeten doch wie ich fand, hatte Hyos Angst in seiner Stimme. Muos redete auf ihn ein und plötzlich war es still. Draußen hörte man keine Menschenseele. Der Hippogreif hatte uns gesagt, dass die Zentauren fast nie in diesen Bezirk kamen. Doch wegen uns herrschte eine großräumige Suchaktion. Mit diesem Satz war auch ich endlich eingeschlafen und bemerkte nicht was draußen vor sich ging. Die menschenähnlichen Kreaturen fingen an durch die Nester zu gehen und zu schauen ob wir da sind. Sie fragten auch nach, doch die Hippogreife hatten bemerkt, dass wir freundliche Wesen waren. Sie sagten, dass keiner bei ihnen vorbeigekommen wäre und daraufhin verließen die Zentauren ihr Nest. Die Vogelähnlichen Wesen hatten unglaubliche Angst, doch auch sie merkten, dass vielleicht genau wir sie retten könnten. Doch nach einer Stunde hatten unsere Angreifer aufgegeben und sind gegangen.
Am nächsten Tag wurden wir früh von Muos geweckt. Er sagte uns, dass er einigen seiner Freunde alles erzählt habe und sie auf unserer Seite seien. Wir dankten ihm für alles und sogar Hyos umarmte seinen Freund. Daraufhin verließen wir das Nest und liefen in Richtung der Pyramide.
Auf den Straßen herrschte unangenehme Stille. Wir begegneten keinem und auch unsere Angreifer vom Tag davor ließen sich zuerst nicht blicken. Doch etwas Gutes hatte das alles, wir konnten so schneller zu unserem Ziel gelangen.
Als wir in die Stadt kamen und das dreieckige Bauwesen in der Ferne sahen, waren alle sehr froh, dass wir so schnell da gewesen sind. Aber die Freude wurde unterbrochen als plötzlich wieder die Zentauren vor uns standen und ihre Bögen spannten. Jewa reagierte sofort und zauberte einen dicken Felsbrocken, der uns mal wieder beschützte. Daraufhin schoss Hyos eine Art Luftstoß fort und genau in diesem Moment nahmen wir wieder eine andere Straße. Wir liefen so schnell uns unsere Füße tragen konnten. Die ganze Stadt war jetzt wieder in völliger Unruhe. Man konnte meinen in ganz Pyraho würde man uns suchen. Doch uns gelang irgendwie bei der Pyramide anzukommen. Diese wurde durch Wachen stark bewacht. Der Eingang war so nahe doch noch so fern. Als wir alles genau beobachteten, erblickten uns die Zentauren von hinten. Durch ihr Geschrei hatten uns auch die Wachen bemerkt und feuerten auch ihre Pfeile auf uns zu. Diese waren etwas anders wie die Anderen. Hinter ihnen sah man einen Feuerschweif. Als die Pfeile uns nicht trafen aber eine Holzkiste, die dicht hinter uns stand, brannte diese lichterloh. Wairy, der alles sah, machte einige Bewegungen und Wasser kam aus seinem Zauberstab heraus. Das Feuer wurde sofort gelöscht und Jewa zauberte daraufhin wieder eine Steinwand. Hyos wedelte heftig mit seinen Fächern und die Kreaturen hinter uns, flogen davon und prallten gegen die Dächer der Häuser. Einige von ihnen standen trotzdem noch auf, doch Wairy feuerte noch ein Wasserstrahl auf sie. Dieses Mal blieben sie wirklich reglos am Boden. Es tauchten immer mehr Gegner auf und auch Emilia und ich halfen mit unseren Lichtstrahlen. Wairy formte eine Art Wasserkugel und warf sie mit unglaublichem Tempo davon. Man konnte glauben Wairy hätte die Gegner als Kegeln angesehen. Jewa hielt mit ihrem Zauberstab die Steinwand in Stand. Hinter ihr feuerten die Zentaurenwachen weiter ihre Feuerpfeile. Plötzlich bekam Jewa eine fantastische Idee und wartete einige Minuten. Sie löste ihre Wand auf, was in unseren Augen ein großer Fehler war. Ich wollte schon mit ihr schimpfen, doch da zauberte das Blumenmädchen einige Steinbrocken und warf sie mit unglaublichem Tempo und Stärke auf die Wachen. Diese wurden von ihnen begraben und wir konnten so in die Pyramide gelangen. Komisch war nur dass in dem Moment keine anderen Wachen herauskamen doch für uns war es Glück. Hyos und Wairy zauberten wieder ihren Wassertornado und die Zentauren hinter uns wurden in die Luft geschleudert. Daraufhin brüllte Hyos: „Los jetzt! Das ist unsere Chance.“ Wir liefen durch den Eingang der Pyramide und fanden uns in einem Raum wieder wo es nur Treppen nach oben gab. In diesem Moment wurde irgendwo ein Alarm ausgelöst und eine laute Sirene ertönte. Kurz darauf kamen auch schon weitere Wachen die Treppen hinunter und feuerten auch schon los. Jewa konterte mit dicken Steinbrocken. Emilia und ich schossen unsere Lichtstrahlen weg. Der ganze Raum war mit Gegnern gefüllt die ihre Feuerpfeile auf uns schossen. Doch immer wieder war es Jewa und Hyos die die Pfeile abwehrten.
Unser neuer Freund Hyos war der Erste, der das Wort ergriff: „Ich bleibe hier und bekämpfe sie. Ihr müsst nach oben. Los!“ „Wie willst du gegen alle kämpfen“, antwortete Emilia. „Keine Widerrede. Jetzt lauft schon.“ Er machte mit seinen Fächern eine Bewegung und eine kleine Druckwelle entstand und schoss auf die Gegner zu. Die Zentauren fielen zu Boden und bewegten sich im ersten Moment nicht mehr. Jewa und Wairy liefen schon los nur Emilia und ich standen noch bei Hyos. „Ich lasse dich nicht zurück“, brüllte Emilia dem Luftbändiger zu. „Mir passiert schon nichts. Keine Angst“, antwortete er zurück. Ich nahm daraufhin Emilia bei der Hand und zerrte sie weg. Sie wollte sich losreißen, doch ich war stark genug dagegen zu kämpfen. So erreichten wir nur mit Mühe die Treppe und plötzlich stand eine Kreatur genau vor uns. Jewa zauberte Felsspitzen auf ihn, der Angreifer konnte nicht mal seinen Bogen spannen und fiel reglos um.
In dem neuen Raum gab es wieder nur Treppen dieses Mal Zwei an der Zahl. Wir rannten los, doch blieben gleich wieder stehen. Vor uns standen zwei Kreaturen, die eine Art Kugel in den Händen hielten. Das Wesen war unglaublich groß und hatte einen sehr langen Schwanz, der mit spitzen Schuppen bedeckt war. Der Rest des Körpers war völlig aus Stein. Arme und Beine hatten sie auch nur eben aus grauem Gestein. Plötzlich leuchtete eine der Kugel in einem rot auf und Feuer kam auf uns zugeschossen. Wairy, der sofort reagiert hatte, zauberte wieder seine Wasserkugel dagegen. Das Feuer erlosch und die Kugel in Form von blauem Wasser knallte an den Körper einer der Kreaturen. Daraufhin warf Jewa wieder ihre Steinbrocken davon. Jetzt leuchtete die andere Kugel auf. Dieses Mal in einem dunklen Blau und eine Art Wasserwand beschützte ihn. Wairy konnte seinen Augen nicht trauen. Die Kugel sah aus wie damals seine. Emilia und ich wollten gerade unsere Attacken abfeuern als Wairy und Jewa hervortraten und uns baten zur nächsten Ebene zu gehen. Schon wieder war es Emilia, die das alles nicht wollte. Sie wollte bei ihren Freunden bleiben und ihnen im Kampf helfen. Doch dieses Mal war es Wairy, der Emilia etwas sagte: „Du musst weitergehen. Die Anguse bauen auf uns. Willst du sie denn nicht retten?“ „Doch natürlich will ich das“, schrie Emilia zurück. „Dann geh bitte. Ich passe schon auf Jewa auf“, gab Wairy wieder zurück. Als ich dies hörte, flüstere ich zu Emilia, dass den Beiden schon sicher nichts passieren würde. Sie sah mich an, nickte daraufhin und rannte los. Wairy und Jewa gaben alles um die Steinmonster von uns abzulenken. Ihre ganzen Bewegungen waren sehr langsam und das war unsere große Chance.
Schon wieder warteten andere Geschöpfe auf der dritten Etage auf uns, aber diese wollten keinen Kampf. Es mussten die Freunde von Muos gewesen sein, die die anderen außer Gefecht gesetzt hatten. Sie riefen nur: „Kommt diese Treppe führt uns auf das Dach der Pyramide. Wir nickten und liefen nach oben. Ich hatte das Gefühl, dass die Stufen nie enden würden. Doch dann sahen wir endlich Licht und sprangen die letzte Stufe rauf. Oben angekommen glühte die Sonne auf mein verschwitztes Gesicht. Doch da schrie Emilia auch schon auf: „Schau mal nach vorne!“ Einige Meter vor mir, ragte ein Kristall hoch in den Himmel. Emilia sagte sofort: „Hier muss die Quelle sein. Los zerstören wir den gläsern schimmernden Kristall.“ Aufs Wort feuerte ich meinen Lichtstrahl weg, doch der riesige Kristall bekam nicht mal einen kleinen Riss. Auch mit Emilias Hilfe gelang es mir nicht ihn zu zerstören. Er hatte jetzt nur einen kleinen Riss auf der linken Seite bekommen. Urplötzlich leuchteten wieder unsere Zauberstäbe hell auf und mit dem Licht bekam der Kristall wie aus heiterem Himmel immer mehr Risse. Muos Freunde standen hinter uns und sahen mit Verwunderung in den Augen zu. Der Kristall brach daraufhin in seine Einzelteile und kleine Scherben regneten vom Himmel. Kurz danach war auch das Licht von unseren Zauberstäben erloschen. Unsere Freude war nur von kurzer Dauer, denn der Boden fing wieder an zu vibrieren als wir kehrt machen wollten.
Ein weiteres Mal erschütterte ein Beben die Elementarwelt. Vor Entsetzen pressten wir uns an die Wand und beteten zu Gott, dass wir lebend aus dieser Situation rauskommen würden. Meine reh-braunen Augen hatten Emilia fixiert und ich konnte erkennen, dass sie vor Angst zitterte. Ihre eiskalte Hand tastete an der Wand und hielt an meiner Schulter an. Daraufhin ließ sie sich in meine Arme fallen und umarmte mich ganz fest. Ich bemerkte in dem Moment, dass sich mein Kopf mit Blut füllte und dass ich mehr und mehr anfing zu schwitzen. Wenn ich einen Spiegel gehabt hätte, wäre mein Gesicht bestimmt ganz rot gewesen. Auch meine Sprache war verschwunden. Ich wollte etwas reden, doch es kam kein Laut heraus. Plötzlich hörten wir Schritte auf der Treppe und unsere Angst schoss noch mehr in die Höhe. Doch als die anderen und auch weitere Hippogreife auftauchten, atmeten wir auf. Das Beben war augenblicklich vorbei. Wir hatten nicht mal die Zeit, um was zu sagen, als Hyos schrie: „Los, kommt schnell! Wir müssen hier weg! Die Insel fällt gleich vom Himmel!" Emilia war daraufhin wieder in völliger Panik und brüllte nur: „Nein, was machen wir jetzt?“ Da hatte Jewa wieder eine Idee. "Der fliegende Zug, den Hyos und ich benutzt hatten, muss wieder hier sein." Jewa drehte sich zu Hyos und fragte ihn, ob er noch wisse, wo der Zug sich befindet. Er antwortete: "Na klar, kommt mit, aber schnell."
Wir liefen wieder die Stufen hinab und da warteten noch mehr von Muos Freunden auf uns. Diese begleiteten uns auch. Auf dem Weg fragte Emilia sie, ob alle anderen auch heil von der Insel kommen würden. Da erhob ein Hippogreif das Wort: „Viele sind schwer verletzt, doch es gibt auch in unserem Bezirk, zwei dieser Züge. Bis dorthin sollten sie eigentlich laufen können. Ein Freund von mir evakuiert die Hippogreife.“ Emilia atmete auf und rannte jetzt noch schneller. Hyos wusste genau, wo sich der Zug befand. So fanden wir ihn auch sehr schnell, doch war der Zug dieses Mal anders. Die Lokomotive gab es zwar wieder, nur gab es jetzt mehrere Waggons, die höher waren von der Decke aus und andere ohne Dächer. Im Inneren hatten sich schon einige Hippogreife Platz gemacht und andere liefen noch herbei. Hyos nahm die Lokomotive in Anspruch weswegen wir uns in die Waggons quetschten. Die Schienen tauchten mit einem schimmernden Glanz wieder auf und daraufhin bewegte sich der Zug vom Platz. Überall fuhren weitere Transportmittel weg und auch fliegende Schiffe, die den Zentauren gehörten wie Muos sagte, verließen die Insel.
Endlich gelandet, hörte man auch schon einen unglaublichen Lärm und wir sahen, wie die fliegende Insel in die Tiefe fiel. Plötzlich war eine unglaubliche Explosion zu hören. Einige Stücke der Insel flogen durch die Luft und prallten heftig auf dem Boden auf. Die anderen Hippogreife warteten schon ungeduldig auf uns. Wir freuten uns sie wiederzusehen. Alle hatten es heil von der Insel geschafft. Überall standen Züge, die doch etwas anders aussahen wie unserer. Es gab von Entsetzen keine Lokomotive. „Also wie zur Hölle habt ihr sie in Bewegung gebracht“, fragte Wairy. „Das war leicht, doch bevor einer antworten konnte, liefen auch schon die Anguse auf uns zu. Sie machten einen riesigen Lärm und freuten sich uns wiederzusehen. Als sie die den Adler ähnlichen Kreaturen sahen, blieben sie stehen und begutachteten sie genau. Doch die Angst blieb nicht lange als Hyos die ganze Geschichte erzählte. Auf dem Weg zur Höhle des Angusstammes redeten einige mit den Hippogreifen. Einige von ihnen wurden von den Angusen gestützt und sozusagen zur Höhle getragen.
Wir blieben noch eine Nacht und am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von allen. Unsere Helfer, von der Insel, gingen in eine andere Richtung und suchten eine neue Heimat, wo ihnen ein schöneres Leben bevorstand. Die pinguinähnlichen Kreaturen hatten uns einen Weg vorgeschlagen, wie wir zu einem Wald gelangen konnten. Wir schlugen diesen Weg ein und sahen, wie die Kristalle in zwei Teile gebrochen waren. „Oh man jetzt hat dieser Muos doch nicht gesagt wie die Züge in Bewegung kamen ohne Lokomotive“, sagte Hyos. Wir lachten alle zusammen auf und freuten uns, dass Hyos uns begleitete. Er hatte am Tag davor erzählt, dass er was erledigen müsse und auch in diese Richtung gehen müsse. Doch wir verstanden, was er vorhatte, er wollte in unserer Gruppe sein. In meinen Gedanken kam auf, dass Hyos eigentlich super zur unserer kleinen Gruppe passte und stark war er allemal. Doch ich wurde aus diesem Gedanke herausgerissen als Hyos plötzlich aufschrie: "Man, war das ein Abenteuer."
Als dann langsam die Sonne am Horizont wieder verschwand und auch die Tiere in ihren Löchern verschwanden, wussten wir, dass es Zeit war, sich auf die Lauer zu legen. Wir brauchten nicht lange zu warten bis urplötzlich der Boden anfing zu vibrieren.
Jetzt rannten wir zu wir nur noch auf den richtigen Moment warten, um auf die Insel zu springen. Als die Häuser langsam zum Vorschein kamen und ich Emilia in die Augen sah, war es soweit. Ich sagte laut: „Jetzt springen.“ Alle machten einen großen Sprung und landeten mit ihren Fußspitzen auf dem Boden der fliegenden Insel. Von dort versteckten wir uns erstmal hinter großen Häusern und hielten uns fest. Die Insel flog langsam in die Luft und wir beobachteten alles sehr genau. Denn irgendwo mussten ja die Gestalten mit den Bögen und Pfeilen warten. Auf einmal zeigte Jewa auf seltsame Geschöpfe, die hinter ein paar Häuser hervortraten. Als ich die Wesen sah, wusste ich, dass ich solche schon in einem Film gesehen hatte, da hießen sie Zentauren. Genau in diesem Moment machte Jewa einen Schritt zurück und trat auf einen Ast, der leise knackste. Daraufhin schauten die Zentauren genau in unsere Richtung. Mir rutschte fast das Herz runter, meine Atmung wurde schwerer und mein ganzer Körper begann zu zittern. Auch Emilia geriet in Aufregung. Wairy sagte Jewa mit etwas lauterer Stimme, dass sie besser aufpassen solle. Daraufhin antwortete Jewa mit einer mürrischen Tonart zurück, doch da schritt ich in die Mitte und sagte: „Es ist jetzt nicht die Zeit um zu streiten. Wir müssen so schnell wie möglich abhauen. Hyos kannst du uns den Weg weisen ins Stadtinnere.“ „Natürlich, kein Problem. Los kommt schnell! Die Angreifer kommen auf uns zugerast.“ Da schoss auch schon ein Pfeil an Emilias schwarzlangen Haaren vorbei und landete an der Wand des Hauses.
„Los jetzt, auf wen wartet ihr“, schrie Hyos in weiter Entfernung. Wir rannten so schnell uns unsere Füße tragen konnten Richtung Pyraho. Einige Male schossen Pfeile an uns vorbei und verfehlten uns zum Glück. Die Angreifer gaben einfach nicht auf und verfolgten uns auch weiterhin. Im Inneren der Stadt angekommen, warteten schon einige neue Gegner auf uns, die ihre Bogen weit gespannt hatten und bereit waren zu feuern. Uns blieb nichts anderes übrig als uns endlich zu wehren. Wairy und Hyos bildeten zusammen ein Team und schossen einen so genannten Wassertornado auf die Zentauren. Diese wollten mit ihren Pfeilen die Attacke abwehren, doch der Tornado der aus Wasser bestand, raste weiter auf sie zu. Als sie getroffen wurden, flogen sie einige Meter vom Aufprall davon und blieben reglos am Boden liegen. Daraufhin klatschten Hyos und Wairy sich in die Hände und sagten zusammen: „Man war das ein Schuss. Einige Angreifer mal weniger.“ Jewa bildete mit Emilia und mir ein Team, denn auch die Zentauren, die die ganze Zeit hinter uns waren, wollten uns noch immer angreifen. Das Blumenmädchen zauberte einen riesigen Steinbrocken herbei, hinter dem Emilia und ich uns verstecken konnten und der uns Schutz bot. Wir zauberten einige Lichtstrahlen, die wir gekonnt auf die Gegner schossen. Wenn ich bedenke, dass wir vor einiger Zeit nichts unter Kontrolle hatten beim zaubern und jetzt so mitkämpfen konnten, das war schon ein riesiger Erfolg. Als die Lichtstrahlen die Körper der Zentauren trafen, flogen sie mit riesigem Tempo nach hinten und prallten gegen die Wände der Häuser. Jewa schoss kleine und große Felsbrocken auf die Gegner, die wenn sie getroffen wurden wie Leichen zum Boden fielen. Doch das alles änderte nichts an unserer schwierigen Situation, denn immer mehr Zentauren tauchten auf und schossen ihre Pfeile. Als Emilia eine Sekunde ihren Schutz verließ um einen Lichtstrahl abzufeuern, kam ein Pfeil genau auf sie zugerast. Ich konnte sie nicht mit der Hand zurück reißen und auch Hyos und Wairy waren zu weit entfernt. Emilia stand auf der Stelle und ihre Beine zitterten vor Angst. Ich machte meine Augen zu und hoffte auf ein Wunder.
Plötzlich war ein Geräusch zu hören und als ich die Augen wieder öffnete, lag ein dicker Felsbrocken vor Emilia. Jewa, die links vor mir stand, hatte in letzter Minute noch gezaubert und so das Leben von Emilia gerettet. Emilia konnte nicht mehr aufrecht stehen und fiel auf die Knie. Ich brüllte ihr zu: „Bist du okay? Ist dir auch nichts passiert?“ Sie drehte den Kopf und antwortete: „Nein zum Glück nicht. Vielen herzlichen Dank Jewa. Du hast mir mein Leben gerettet. Wie kann ich dir nur jemals danken?“ Jewa lächelte über das ganze Gesicht und feuerte weiter ihre Felsbrocken. Zur selben Zeit waren auch Wairy und Hyos wieder näher gekommen und fragten mal nach, ob mit Emilia alles in Ordnung ist. Diese schaute sie an und machte mit ihrem Finger ein Zeichen was 'Okay' heißen sollte. Hyos sagte daraufhin, dass alle mal näher zu ihm kommen sollten, weil er eine Idee hätte. Jewa konzentrierte wieder ihre Kraft und zauberte noch einen größeren Stein herauf. Dieser bot uns für einige Minuten Schutz von den Angriffen. Danach näherten wir uns Hyos und dieser redete über das nächste Vorhaben. „Ihr wisst, so werden wir nie weiterkommen. Wir müssen eine Art Gegenangriff bilden und unsere Attacken in alle Himmelsrichtungen feuern. Nur so können wir weiterkommen und außerdem brauche ich auch mal eine Verschnaufpause.“ „Ja ich brauche auch mal eine Pause. Diese Gegner geben wirklich nicht auf und es kommen immer mehr“, fügte ich in die Runde hinzu. Jewa machte eine Handbewegung und der große Felsbrocken war wieder verschwunden.
Wir starteten unseren Angriff. Wairy und Hyos am Anfang, Emilia und ich bildeten die Mitte und am Ende war Jewa. Es war ein harter Kampf, aber als keine Gegner mehr in Reichweite war, suchten wir irgendeinen Unterschlupf. Diesen fanden wir in einer alten, verlassenden Ruine. Der Boden war völlig mit Sand bedeckt und einige dicke Steinbrocken waren von der Decke gefallen. Wir schauten kurz nach hinten, ob keiner uns beobachtete und waren in der alten Ruine verschwunden. Alle waren so müde und ausgepowert, dass wir nur so auf die Knie fielen. „Man ich hätte nicht gedacht, dass so viele dieser Zentauren hier auf dieser fliegenden Insel leben“, sagte Emilia. „Ja es werden wirklich immer mehr“, antwortete Hyos daraufhin. Jewa hatte es sich in einer Ecke gemütlich gemacht und war schon fast eingeschlafen, als Wairy plötzlich die Frage stellte: „Wie können wir nur die Kristalle aufhalten?“ Wir grübelten zusammen bis urplötzlich unglaublicher Lärm von draußen ertönte. Man konnte meinen die Zentauren bliesen in Hörnern um zu zeigen, dass wir noch immer nicht gefangen genommen worden sind. Emilia schaute durch eine kleine Öffnung und sah, dass großes Durcheinander herrschte. In dem Moment kam Hyos ein Geistesblitz und er war völlig nervös und sauer, dass ihm das nicht schon früher eingefallen war. Ich fragte ihn daraufhin, ob er uns endlich erzählen wolle was er auf dem Herzen hatte. Er schoss sofort los und alle hörten gespannt zu. Sogar Jewa war wieder putzmunter und kam näher heran.
„Man, wieso ist mir das nicht schon vorher eingefallen. Ich war ja auch eingesperrt und da hat mir ein Hippogreif geholfen aus dem Kerker zu entkommen. Ich kenne ihn von früher und habe lange Zeit mit ihm zusammen gearbeitet. Außerdem lebt er im Nordosten und bewohnt ein kleines Nest.“ Als ich Nest hörte, fragte ich daraufhin wieso er in einem Nest wohnt. Hyos drehte sich zu mir und sagte: „Hippogreife haben keine Hände sondern nur vier Beine, zwei große Flügel und einen Schnabel.“ Emilia antwortete sofort: „Wie ein Vogel!“ „Ich weiß nicht was ihr als Vogel bezeichnet“, entgegnete Hyos. Daraufhin fragte Jewa, ob auch noch andere Kreaturen auf der fliegenden Insel wohnen. „Ja es gibt sozusagen zwei Seiten der Insel. Auf einer leben die Zentauren und werden als Chefs gesehen und auf der anderen Seite leben die Hippogreife. Sie leben in Armut und werden wie Sklaven behandelt. Aber vielleicht ist mein Freund, der Einzige der uns irgendwie weiterhelfen könnte“, antwortete Hyos wieder zurück. Wir entschieden uns alle für Hyos Idee und begannen uns langsam aus der Ruine zu schleichen. Vorerst war es ruhig und wir kamen schnell vorwärts. Doch als wir entdeckt und wieder angegriffen wurden, erschwerte das unser gesamtes Vorwärtskommen. Das einzige was dieses Mal anders war bestand darin, dass wir wussten wo es hingehen sollte.
Nach ungefähr zwanzig Minuten waren wir im Nordosten angelangt und versuchten uns wieder vor den Gegnern zu verstecken. Wir warteten bis sie paar Meter von uns entfernt waren und liefen wieder heraus. Daraufhin schaute ich die Nester mal genauer an. Sie waren mit Stroh bedeckt und auf ihnen lagen verhungerte und wirklich sehr arme Hippogreife. Einige waren verletzt, andere hatten Schürfwunden und manche lagen nur da mit ihren kleinen Kindern. Dieses Bild machte mich sehr traurig und auch Emilia machte es fertig, wie ich sah. Hyos fragte immer wieder, ob jemand Muos kannte, der Name des Hippogreifes den wir suchen sollten. Jewa und Wairy passten auf, dass keine Zentauren in der Nähe waren. Als eine kleine Gruppe unserer Gegner uns erblicke, hatte Jewa die fabelhafte Idee eine Steinwand heraufzubeschwören, um so mehr Zeit zum Suchen zu haben.
In diesem Moment ruckelte auch schon der Boden und eine sehr große und feste Steinwand, tauchte auf. Wir hatten nicht mal die Zeit um Jewa zu sagen, ob ihre Idee gut oder schlecht in unseren Augen war. Sie hatte selbst gehandelt und das war am Ende auch gut so, weil die Zentauren einen anderen Weg einschlagen mussten, da die Steinwand einfach zu dick und zu robust war. Ihre Attacken machten ihr nichts aus. „Klasse Jewa! Deine Idee ist einfach super. So haben wir mehr Zeit“, sagten alle wie aus der Kanone geschossen. Dies war aber nicht das einzige, das kleine Blumenmädchen konnte die Steinwand bewegen. Sie musste nur ihren Zauberstab nach vorne halten und die Wand fuhr wie aus Geisterhand nach vorne. Doch nach einiger Zeit merkte man, dass Jewa immer schwächer wurde und plötzlich brach die Wand ganz zusammenbrach. Emilia fragte sofort: „Ist bei dir alles okay?“ Jewa nickte und wollte gerade ihren Zauberstab wieder nehmen als Wairy sie zurückwies. „Du bist doch wahnsinnig. Du hast schon keine Kraft mehr. Wenn du weiter machst, bringst du dich in Lebensgefahr. Ist dir das bewusst?“ Jewa schaute die männliche Wasserelfe mürrisch an, doch am Ende ließ sie das Zaubern. Zu dieser Zeit war kein Gegner zu sehen. Alle mussten versuchen, einen anderen Weg zu finden um uns anzugreifen. Hyos der nicht aufgab und jedes Nest beäugte war mit seinem Latein am Ende. „Man ich hatte geglaubt Muos lebt hier irgendwo. Auch die anderen können mir nicht sagen oder wollen mir es nicht sagen wo mein Freund lebt.“ „Los gehen wir in diese Straße“, sagte Emilia. Wir bogen nach rechts und fanden uns in einer Straße, die noch älter schien als alle anderen. Die Nester waren mit Spinnenweben übersehen und die großen Flügel der Hippogreife waren kaputt oder so mit Wunden übersehen, dass alles sah sehr schlimm aus. Ihre Hinterkörper, die einem Pferd ähnelten, wie ich fand, waren völlig blutig. Der Schweif mit den Haaren waren nicht mehr schwarz sondern rot und grau. Ihre vorderen Klauen, die Vogelkrallen ähnelten, waren vollkommen zerstört. Auch der Kopf der einem Adler glich, war mit Schlitzen übersät. Jedes Mal zuckten wir alle zusammen, als wir wieder einen Hippogreif sahen. „Hier muss es wirklich noch schlimmer sein als in den anderen Straßen“, sagte Emilia.
Nach ungefähr dreißig Minuten hatten wir immer noch nichts herausgefunden. Die ähnlich sehenden Vögel waren auch nicht verwundert, dass wir vor ihnen standen und nach Muos fragten. Als diese uns sagten, dass sie keinen kennen mit solch einem Namen, verabschiedeten wir uns freundlich wieder. Was ich da sah, war ein glückliches Gesicht der Hippogreife.
Wir bogen dann nach links und die Nester wurden wieder etwas besser. „Hier muss nicht so eine Armut herrschen“, sagte Jewa. Hyos schaute schon in das nächste Nest als er auch schon mit seine Stimme lauter wurde: „Endlich haben wir dich gefunden, Muos.“ Der große ähnlicher Adler lachte und bot uns an, in seine „gute Stube“ zu kommen. In diesem Moment sah ich, dass er nicht schwarz war, sondern silbern. Das Einzige, was noch gelb erschien, waren seine Krallen und sein großer Schnabel. Seine Flügel schienen auch größer zu sein als bei den anderen. Sein ganzer Körper glänzte nur so vor sich hin und keine Blessuren waren zu sehen. Er hockte sich gemütlich in sein Nest und wir knieten uns auf den Boden. Daraufhin erkannte ich, dass hinter und um ihn herum lauter große und kleine Löcher waren. Ich wusste sofort, wozu diese gut waren, denn Muos zog ein langes Insekt aus dem Loch und fraß es auf. In meinen Gedanken sagte ich mir, dass dies ihr Speiseraum sein musste. Doch ich wurde wieder aus ihnen herausgerissen als er mich und die anderen fragte, ob wir auch was haben wollten. Doch wir schüttelten alle zusammen den Kopf. Kurz darauf erzählten wir ihm alles. Er hörte gespannt zu und machte auch manchmal ein: „Oh Gott“ oder „Nein bitte nicht.“ Muos fragte auch nach, wenn er was nicht verstand. Als wir endeten, erzählte uns der Hippogreif seine Geschichte.
„Ich war Aufpasser für die Kerker gewesen und darum hörte ich auch so einiges. Die Zentauren arbeiten für dunkle Wesen und die Energie in den Kristallen gelangt durch einen geheimen Weg zu diesen dunklen Kreaturen. Die Energie wird auf dem Dach des Gebäudes gesammelt, das einer Pyramide ähnelt. Das ist alles was ich weiß.“ Außerdem gab er uns noch ein paar Tipps um dorthin zu gelangen. Wir hörten alle gespannt zu und besprachen später noch einmal alles zusammen. Aber unser Vorhaben musste einen Tag warten. Alle und besonders Jewa waren völlig übermüdet und Muos gab uns etwas Stroh. Dieses legten wir auf den Boden und kuschelten uns gemütlich hinein. Als ich da lag, hörte ich, dass Hyos noch immer mit seinem Freund redete. Ich konnte nicht genau hören über was sie redeten doch wie ich fand, hatte Hyos Angst in seiner Stimme. Muos redete auf ihn ein und plötzlich war es still. Draußen hörte man keine Menschenseele. Der Hippogreif hatte uns gesagt, dass die Zentauren fast nie in diesen Bezirk kamen. Doch wegen uns herrschte eine großräumige Suchaktion. Mit diesem Satz war auch ich endlich eingeschlafen und bemerkte nicht was draußen vor sich ging. Die menschenähnlichen Kreaturen fingen an durch die Nester zu gehen und zu schauen ob wir da sind. Sie fragten auch nach, doch die Hippogreife hatten bemerkt, dass wir freundliche Wesen waren. Sie sagten, dass keiner bei ihnen vorbeigekommen wäre und daraufhin verließen die Zentauren ihr Nest. Die Vogelähnlichen Wesen hatten unglaubliche Angst, doch auch sie merkten, dass vielleicht genau wir sie retten könnten. Doch nach einer Stunde hatten unsere Angreifer aufgegeben und sind gegangen.
Am nächsten Tag wurden wir früh von Muos geweckt. Er sagte uns, dass er einigen seiner Freunde alles erzählt habe und sie auf unserer Seite seien. Wir dankten ihm für alles und sogar Hyos umarmte seinen Freund. Daraufhin verließen wir das Nest und liefen in Richtung der Pyramide.
Auf den Straßen herrschte unangenehme Stille. Wir begegneten keinem und auch unsere Angreifer vom Tag davor ließen sich zuerst nicht blicken. Doch etwas Gutes hatte das alles, wir konnten so schneller zu unserem Ziel gelangen.
Als wir in die Stadt kamen und das dreieckige Bauwesen in der Ferne sahen, waren alle sehr froh, dass wir so schnell da gewesen sind. Aber die Freude wurde unterbrochen als plötzlich wieder die Zentauren vor uns standen und ihre Bögen spannten. Jewa reagierte sofort und zauberte einen dicken Felsbrocken, der uns mal wieder beschützte. Daraufhin schoss Hyos eine Art Luftstoß fort und genau in diesem Moment nahmen wir wieder eine andere Straße. Wir liefen so schnell uns unsere Füße tragen konnten. Die ganze Stadt war jetzt wieder in völliger Unruhe. Man konnte meinen in ganz Pyraho würde man uns suchen. Doch uns gelang irgendwie bei der Pyramide anzukommen. Diese wurde durch Wachen stark bewacht. Der Eingang war so nahe doch noch so fern. Als wir alles genau beobachteten, erblickten uns die Zentauren von hinten. Durch ihr Geschrei hatten uns auch die Wachen bemerkt und feuerten auch ihre Pfeile auf uns zu. Diese waren etwas anders wie die Anderen. Hinter ihnen sah man einen Feuerschweif. Als die Pfeile uns nicht trafen aber eine Holzkiste, die dicht hinter uns stand, brannte diese lichterloh. Wairy, der alles sah, machte einige Bewegungen und Wasser kam aus seinem Zauberstab heraus. Das Feuer wurde sofort gelöscht und Jewa zauberte daraufhin wieder eine Steinwand. Hyos wedelte heftig mit seinen Fächern und die Kreaturen hinter uns, flogen davon und prallten gegen die Dächer der Häuser. Einige von ihnen standen trotzdem noch auf, doch Wairy feuerte noch ein Wasserstrahl auf sie. Dieses Mal blieben sie wirklich reglos am Boden. Es tauchten immer mehr Gegner auf und auch Emilia und ich halfen mit unseren Lichtstrahlen. Wairy formte eine Art Wasserkugel und warf sie mit unglaublichem Tempo davon. Man konnte glauben Wairy hätte die Gegner als Kegeln angesehen. Jewa hielt mit ihrem Zauberstab die Steinwand in Stand. Hinter ihr feuerten die Zentaurenwachen weiter ihre Feuerpfeile. Plötzlich bekam Jewa eine fantastische Idee und wartete einige Minuten. Sie löste ihre Wand auf, was in unseren Augen ein großer Fehler war. Ich wollte schon mit ihr schimpfen, doch da zauberte das Blumenmädchen einige Steinbrocken und warf sie mit unglaublichem Tempo und Stärke auf die Wachen. Diese wurden von ihnen begraben und wir konnten so in die Pyramide gelangen. Komisch war nur dass in dem Moment keine anderen Wachen herauskamen doch für uns war es Glück. Hyos und Wairy zauberten wieder ihren Wassertornado und die Zentauren hinter uns wurden in die Luft geschleudert. Daraufhin brüllte Hyos: „Los jetzt! Das ist unsere Chance.“ Wir liefen durch den Eingang der Pyramide und fanden uns in einem Raum wieder wo es nur Treppen nach oben gab. In diesem Moment wurde irgendwo ein Alarm ausgelöst und eine laute Sirene ertönte. Kurz darauf kamen auch schon weitere Wachen die Treppen hinunter und feuerten auch schon los. Jewa konterte mit dicken Steinbrocken. Emilia und ich schossen unsere Lichtstrahlen weg. Der ganze Raum war mit Gegnern gefüllt die ihre Feuerpfeile auf uns schossen. Doch immer wieder war es Jewa und Hyos die die Pfeile abwehrten.
Unser neuer Freund Hyos war der Erste, der das Wort ergriff: „Ich bleibe hier und bekämpfe sie. Ihr müsst nach oben. Los!“ „Wie willst du gegen alle kämpfen“, antwortete Emilia. „Keine Widerrede. Jetzt lauft schon.“ Er machte mit seinen Fächern eine Bewegung und eine kleine Druckwelle entstand und schoss auf die Gegner zu. Die Zentauren fielen zu Boden und bewegten sich im ersten Moment nicht mehr. Jewa und Wairy liefen schon los nur Emilia und ich standen noch bei Hyos. „Ich lasse dich nicht zurück“, brüllte Emilia dem Luftbändiger zu. „Mir passiert schon nichts. Keine Angst“, antwortete er zurück. Ich nahm daraufhin Emilia bei der Hand und zerrte sie weg. Sie wollte sich losreißen, doch ich war stark genug dagegen zu kämpfen. So erreichten wir nur mit Mühe die Treppe und plötzlich stand eine Kreatur genau vor uns. Jewa zauberte Felsspitzen auf ihn, der Angreifer konnte nicht mal seinen Bogen spannen und fiel reglos um.
In dem neuen Raum gab es wieder nur Treppen dieses Mal Zwei an der Zahl. Wir rannten los, doch blieben gleich wieder stehen. Vor uns standen zwei Kreaturen, die eine Art Kugel in den Händen hielten. Das Wesen war unglaublich groß und hatte einen sehr langen Schwanz, der mit spitzen Schuppen bedeckt war. Der Rest des Körpers war völlig aus Stein. Arme und Beine hatten sie auch nur eben aus grauem Gestein. Plötzlich leuchtete eine der Kugel in einem rot auf und Feuer kam auf uns zugeschossen. Wairy, der sofort reagiert hatte, zauberte wieder seine Wasserkugel dagegen. Das Feuer erlosch und die Kugel in Form von blauem Wasser knallte an den Körper einer der Kreaturen. Daraufhin warf Jewa wieder ihre Steinbrocken davon. Jetzt leuchtete die andere Kugel auf. Dieses Mal in einem dunklen Blau und eine Art Wasserwand beschützte ihn. Wairy konnte seinen Augen nicht trauen. Die Kugel sah aus wie damals seine. Emilia und ich wollten gerade unsere Attacken abfeuern als Wairy und Jewa hervortraten und uns baten zur nächsten Ebene zu gehen. Schon wieder war es Emilia, die das alles nicht wollte. Sie wollte bei ihren Freunden bleiben und ihnen im Kampf helfen. Doch dieses Mal war es Wairy, der Emilia etwas sagte: „Du musst weitergehen. Die Anguse bauen auf uns. Willst du sie denn nicht retten?“ „Doch natürlich will ich das“, schrie Emilia zurück. „Dann geh bitte. Ich passe schon auf Jewa auf“, gab Wairy wieder zurück. Als ich dies hörte, flüstere ich zu Emilia, dass den Beiden schon sicher nichts passieren würde. Sie sah mich an, nickte daraufhin und rannte los. Wairy und Jewa gaben alles um die Steinmonster von uns abzulenken. Ihre ganzen Bewegungen waren sehr langsam und das war unsere große Chance.
Schon wieder warteten andere Geschöpfe auf der dritten Etage auf uns, aber diese wollten keinen Kampf. Es mussten die Freunde von Muos gewesen sein, die die anderen außer Gefecht gesetzt hatten. Sie riefen nur: „Kommt diese Treppe führt uns auf das Dach der Pyramide. Wir nickten und liefen nach oben. Ich hatte das Gefühl, dass die Stufen nie enden würden. Doch dann sahen wir endlich Licht und sprangen die letzte Stufe rauf. Oben angekommen glühte die Sonne auf mein verschwitztes Gesicht. Doch da schrie Emilia auch schon auf: „Schau mal nach vorne!“ Einige Meter vor mir, ragte ein Kristall hoch in den Himmel. Emilia sagte sofort: „Hier muss die Quelle sein. Los zerstören wir den gläsern schimmernden Kristall.“ Aufs Wort feuerte ich meinen Lichtstrahl weg, doch der riesige Kristall bekam nicht mal einen kleinen Riss. Auch mit Emilias Hilfe gelang es mir nicht ihn zu zerstören. Er hatte jetzt nur einen kleinen Riss auf der linken Seite bekommen. Urplötzlich leuchteten wieder unsere Zauberstäbe hell auf und mit dem Licht bekam der Kristall wie aus heiterem Himmel immer mehr Risse. Muos Freunde standen hinter uns und sahen mit Verwunderung in den Augen zu. Der Kristall brach daraufhin in seine Einzelteile und kleine Scherben regneten vom Himmel. Kurz danach war auch das Licht von unseren Zauberstäben erloschen. Unsere Freude war nur von kurzer Dauer, denn der Boden fing wieder an zu vibrieren als wir kehrt machen wollten.
Ein weiteres Mal erschütterte ein Beben die Elementarwelt. Vor Entsetzen pressten wir uns an die Wand und beteten zu Gott, dass wir lebend aus dieser Situation rauskommen würden. Meine reh-braunen Augen hatten Emilia fixiert und ich konnte erkennen, dass sie vor Angst zitterte. Ihre eiskalte Hand tastete an der Wand und hielt an meiner Schulter an. Daraufhin ließ sie sich in meine Arme fallen und umarmte mich ganz fest. Ich bemerkte in dem Moment, dass sich mein Kopf mit Blut füllte und dass ich mehr und mehr anfing zu schwitzen. Wenn ich einen Spiegel gehabt hätte, wäre mein Gesicht bestimmt ganz rot gewesen. Auch meine Sprache war verschwunden. Ich wollte etwas reden, doch es kam kein Laut heraus. Plötzlich hörten wir Schritte auf der Treppe und unsere Angst schoss noch mehr in die Höhe. Doch als die anderen und auch weitere Hippogreife auftauchten, atmeten wir auf. Das Beben war augenblicklich vorbei. Wir hatten nicht mal die Zeit, um was zu sagen, als Hyos schrie: „Los, kommt schnell! Wir müssen hier weg! Die Insel fällt gleich vom Himmel!" Emilia war daraufhin wieder in völliger Panik und brüllte nur: „Nein, was machen wir jetzt?“ Da hatte Jewa wieder eine Idee. "Der fliegende Zug, den Hyos und ich benutzt hatten, muss wieder hier sein." Jewa drehte sich zu Hyos und fragte ihn, ob er noch wisse, wo der Zug sich befindet. Er antwortete: "Na klar, kommt mit, aber schnell."
Wir liefen wieder die Stufen hinab und da warteten noch mehr von Muos Freunden auf uns. Diese begleiteten uns auch. Auf dem Weg fragte Emilia sie, ob alle anderen auch heil von der Insel kommen würden. Da erhob ein Hippogreif das Wort: „Viele sind schwer verletzt, doch es gibt auch in unserem Bezirk, zwei dieser Züge. Bis dorthin sollten sie eigentlich laufen können. Ein Freund von mir evakuiert die Hippogreife.“ Emilia atmete auf und rannte jetzt noch schneller. Hyos wusste genau, wo sich der Zug befand. So fanden wir ihn auch sehr schnell, doch war der Zug dieses Mal anders. Die Lokomotive gab es zwar wieder, nur gab es jetzt mehrere Waggons, die höher waren von der Decke aus und andere ohne Dächer. Im Inneren hatten sich schon einige Hippogreife Platz gemacht und andere liefen noch herbei. Hyos nahm die Lokomotive in Anspruch weswegen wir uns in die Waggons quetschten. Die Schienen tauchten mit einem schimmernden Glanz wieder auf und daraufhin bewegte sich der Zug vom Platz. Überall fuhren weitere Transportmittel weg und auch fliegende Schiffe, die den Zentauren gehörten wie Muos sagte, verließen die Insel.
Endlich gelandet, hörte man auch schon einen unglaublichen Lärm und wir sahen, wie die fliegende Insel in die Tiefe fiel. Plötzlich war eine unglaubliche Explosion zu hören. Einige Stücke der Insel flogen durch die Luft und prallten heftig auf dem Boden auf. Die anderen Hippogreife warteten schon ungeduldig auf uns. Wir freuten uns sie wiederzusehen. Alle hatten es heil von der Insel geschafft. Überall standen Züge, die doch etwas anders aussahen wie unserer. Es gab von Entsetzen keine Lokomotive. „Also wie zur Hölle habt ihr sie in Bewegung gebracht“, fragte Wairy. „Das war leicht, doch bevor einer antworten konnte, liefen auch schon die Anguse auf uns zu. Sie machten einen riesigen Lärm und freuten sich uns wiederzusehen. Als sie die den Adler ähnlichen Kreaturen sahen, blieben sie stehen und begutachteten sie genau. Doch die Angst blieb nicht lange als Hyos die ganze Geschichte erzählte. Auf dem Weg zur Höhle des Angusstammes redeten einige mit den Hippogreifen. Einige von ihnen wurden von den Angusen gestützt und sozusagen zur Höhle getragen.
Wir blieben noch eine Nacht und am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von allen. Unsere Helfer, von der Insel, gingen in eine andere Richtung und suchten eine neue Heimat, wo ihnen ein schöneres Leben bevorstand. Die pinguinähnlichen Kreaturen hatten uns einen Weg vorgeschlagen, wie wir zu einem Wald gelangen konnten. Wir schlugen diesen Weg ein und sahen, wie die Kristalle in zwei Teile gebrochen waren. „Oh man jetzt hat dieser Muos doch nicht gesagt wie die Züge in Bewegung kamen ohne Lokomotive“, sagte Hyos. Wir lachten alle zusammen auf und freuten uns, dass Hyos uns begleitete. Er hatte am Tag davor erzählt, dass er was erledigen müsse und auch in diese Richtung gehen müsse. Doch wir verstanden, was er vorhatte, er wollte in unserer Gruppe sein. In meinen Gedanken kam auf, dass Hyos eigentlich super zur unserer kleinen Gruppe passte und stark war er allemal. Doch ich wurde aus diesem Gedanke herausgerissen als Hyos plötzlich aufschrie: "Man, war das ein Abenteuer."